Die Lyrische Wurst. Hier gibt es Wurstgedichte und Wurstpoesie. Leckere Gedichte rund um die Wurst. Egal ob Bockwurst, Grillwurst, Bratwurst oder Leberwurst. Wurst ist Wurst bleibt Wurst.
Guten Appetit!

Freund der Realität

Wurst ist meine Realität
Ich stehe hier am Bratgerät
Mir fällt ehrlich nicht ein
Was soll im Himmel besser sein?

Ich drehe die Wurst langsam und schnell
Nur ich bestimme ob dunkel, ob hell
Ich mache mir meine eigene Welt
Ganz so, wie sie mir gefällt

In meinem eigenen Königreich
mache ich's den Würsten leicht
und jedes Mädel blond und schön
darf zur Wurst spazieren geh'n

Wurst ist meine Realität
Ich stehe hier am Bratgerät
Mir fällt ehrlich nicht ein
Was soll im Himmel besser sein?

2 Kommentare:

Brati McWurst hat gesagt…

Ein Gedicht wie eine gute Wurst! Was ich an Schlummerschlüpferli besonders schätze, ist seine totale Hingabe an das Produkt und die ungebrochene Authentizität - jede Wurst, die er beschreibt, hat er auch selber gegessen. Die handfeste Darstellung des Grillaktes ist ebenso realistisch wie auch nachvollziebar - wer könnte sich nicht mit diesem bodenständigen Grillfreund identifizieren?
Doch wie so oft in der klassischen Wurstpoesie hat auch "Freund der Realität" eine zweite, tiefere Ebene, die sich dem oberflächlichen Rezipienten verschließen mag. So beschreibt Strophe zwei nicht nur das Zubereiten einer schmackhaften Speise, sie fokussiert auch auf das schöpferische Potential, das sich auf dem Grill entfaltet. Wer selbst schon mal zur Grillzange gegriffen hat, kennt die gottgleiche Omnipotenz, die damit den Körpfer durchfährt - die Herrschaft über das Feuer, die Verantwortung über die Wurst, die mit ihren zwei Zipfeln so deutlich als Symbol für das Gute und das Böse verstanden werden muss - all das kann einen unerfahrenen Grillmeister schon einmal taumeln lassen.
Die Macht, die Schlummerschlüpferl aus der Wurst zieht, wird auch in der Metapher des Königreichs noch einmal aufgegriffen. (Eine wirkliche Wurstmonarchie findet sich in heutigen Gesellschaften gar nicht mehr!) Diese dritte Strophe halte ich aber persönlich zumindest für diskutabel. Die Wurst macht sich nichts aus Äusserlichkeiten, sie ist in hohem Maße egalitär, und umso bitterer stößt mir auf, dass Schlummerschlüpferli so leichtfertig einen faschistischen Stil erzeugt und für ihn nur blonde, schöne Frauen zur Wurst "spazieren dürfen". Ich kann nur hoffen, dass Schlummerschlüpferli hier ein Ausrutscher passiert ist, und er nicht den dämonischen Klauen einer fanatischen Gruppe von Wurst-Nazis anheimgefallen ist. (Hier ist auf jeden Fall weitere Klärung notwendig! Ich habe bereits einen geschätzten Dichterfreund an diese skrupellosen, wurstverachtenden Heuchler verloren, die sich so schamlos die Wurstlosigkeit der modernen Welt zunutze machen.)
Dennoch ein Gedicht wie eine gute Wurst, denn auch bei dieser gibt es dunklere, unbekömmlichere Stellen, der Schlüssel zur Vollkommenheit ist hier wie dort die Unregelmäßigkeit.

Der mit der Wurst tanzt hat gesagt…

Ich denke das man das blonde Mädchen in Strophe drei nicht überbewerten sollte da ich meine das sich das gesagte blond hervorragend in die Strophe einfügt.
Stelle man sich die Strophe mal mit braun/brünette oder gar schwarz vor, da vergeht einem ja die Zwiebel in der Frikandl!

 
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