Die Lyrische Wurst. Hier gibt es Wurstgedichte und Wurstpoesie. Leckere Gedichte rund um die Wurst. Egal ob Bockwurst, Grillwurst, Bratwurst oder Leberwurst. Wurst ist Wurst bleibt Wurst.
Guten Appetit!

Bratis Reise, 4.Teil

Den Würstchenwald hinter sich gelassen
Galt es jetzt, neue Entschlüsse zu fassen
Ehrliche Arbeit, das war nichts für ihn
Wurst zu bekommen, das musste anders geh'n

In Gedanken versunken stoppten seine Füße
Im gleichen Moment erreichten ihn Grüße
"Hallo, Du fleischiger junger Mann!
Du magst gern Wurst, das seh' ich Dir an"

Es war ein Fräulein, das da gesprochen
Und Brati fühlte sich vom Blitz getroffen
"Eine solche Schönheit habe ich nie gesehen
Wie die der Würste, die neben der Frau stehen"

"Angucken darfst Du, anfassen nicht
Denn für meine Kinder ist dieses Gericht
Ich hol sie jetzt ab, die Schule ist aus
Sie freuen sich sicher schon auf ihren Schmaus"

Mit diesen Worten war sie verschwunden
Doch Brati hatte eine Entscheidung gefunden
Er nahm eine Wurst, was war schon dabei?
Man hat ihn bestohlen, jetzt war er so frei

Im letzten Moment hielt Brati inne
Kindern die Wurst nehmen, war das in seinem Sinne?
"Ich kann es nicht tun, für mich ist hier Schluss"
Zum Abschied gab er der Wurst einen Kuss

Der Weg würde schwer mit knurrendem Magen
Aber Anstand war wichtig, kein Zweifel durft' nagen
Zwar zog er nun weiter ins Ungewisse
Ohne Wurst, aber auch ohne Gewissensbisse

Fortsetzung folgt

3 Kommentare:

yves eigenhaut hat gesagt…

Brati ist definitiv der neue Hans im Glück.Der moralische Zwiespalt kommt hier gut zur Geltung.Soll Brati Kindern die Wurst nehmen und so die Metzger von morgen traumatisieren,oder gewissenlos zugreifen um so das an ihm begangene Unrecht durch saftige Selbstjustiz zu minimieren?
Eine Frage so alt wie die Menschheit selbst,aber zum Glück ist Brati moralisch integer.

Anonym hat gesagt…

Mir gefällt folgende Stelle sehr gut:

"Eine solche Schönheit habe ich nie gesehen
Wie die der Würste, die neben der Frau stehen"

Da spaziert nach einer langen, schweren und von schlechten Momenten geprägte Reise eine schöne Frau ins Geschehen und die erste Schönheit, die Brati ins Auge sticht sind die Würste.

Leider ist der Vers an dieser Stelle sehr holprig. Genauer Gesagt sprengt das Wort "Frau" das Versmaß. Aber vielleicht ist es auch Absicht. Schließlich "stolpert" der Leser ja auch inhaltlich über diese Sustentio in Contradictio. Denn das ist es doch für den normalen Leser. Und genau damit spielen die Herren dieses Blogs ja wohl; was in der bekannten Lyrik die Liebe, die Frau oder die Rose darstellt, wird hier auf Wurst und Würstchen projiziert.

Pichen hat gesagt…

Ach Brati....,
hast wirklich ein Herz aus Brät!

 
Kostenloser Besucherzähler
Kritik und Anregungen per mail an: unterschluepfli@yahoo.de